Verbphrasen Modellierung
Description
Derzeit wird in allen Verbphrasen das finite Verb als der Kopf der
Phrase angesehen, und alle anderen Bestandteile der Phrase ordnen sich
ihm als Kette von AUX-Kanten unter:
er könnte<--AUX--(verfolgt--AUX-->worden--AUX-->sein)
Subjekte modifizieren dabei das finite Verb und Objekte das Vollverb.
Auf diese Weise lassen sich sowohl Subjekt- als auch Objektkongruenz
leicht prüfen. Allerdings führt die Struktur von langen
Auxiliarphrasen zu vielen nichtprojektiven Kanten; außerdem geht der
Bezug zwischen semantisch wichtigen Worten verloren.
Im Beitrag zur RADG2004 haben wir eine andere Möglichkeit erwähnt:
alle anderen Worte modifizieren das Vollverb, so daß sowohl Subjekt
als auch Objekt direkt mit dem Verb in Beziehung stehen. Das macht es
leichter, inhaltliche Constraints zu schreiben (Spion --> Verfolger,
Diplomat --> Verfolgter). Alle Bestandteile der Verbgruppe werden
nebeneinander als AUX angebunden. Das erfordert völlig andere Regeln
für die Unterordnung von SUBJ und AUX; aber dafür kann man z.B. alle
Ausnahmen der Klasse 1 von den Projektivitätsregeln streichen. Die
Arbeit muß zumindest diese Punkte untersuchen:
- kann man unter dem neuen Modell dieselben Regeln als Constraints formulieren wie unter dem alten?
- wie kann man die alte Modellierung automatisch (mit search-annotations.pl) in die neue umrechnen?
- funktioniert der Parser genausogut oder, Gott behüte, gar besser?
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