Für sich und den Seminarleiter ist eine Checkliste ganz nützlich:
Zum Aufbau der Arbeit stehen einige wichtige Einzelheiten in dem
Papier "Hinweise zum Anfertigen von Hausarbeiten". Bei einem Referat ist
es noch wichtiger als bei einer Hausarbeit, daß es einen durchgehenden
"roten Faden" hat, der allen im Seminar deutlich werden muß. Diese
Argumentationskette (z.B. die Einleitungssätze jedes Abschnitts) sollte
vorher herausgeschrieben werden, um für sich zu prüfen, ob das
Referat einen überzeugenden, zusammenhängenden und logischen
Aufbau hat.
Wenn genügend Zeit zur Vorbereitung vorhanden ist und man nicht so gut frei sprechen kann, ist es hilfreich, den Referattext wirklich ausformuliert aufzuschreiben. Das Referat sollte aber (möglichst) frei gehalten werden. Formulierungsprobleme sind meistens ein Zeichen dafür, daß etwas nicht richtig verstanden wurde. Ansonsten ist ein vorgelesenes Referat, wenn auch unerwünscht, so doch unterm Strich gewöhnlich noch besser, als ein frei vorgetragenes mit quälender Formulierungssuche und Tausend "Ähs" und "Hmms". In der Vorbereitungsphase hat man auch die Chance, sich "Müllwörer" wie "eben(t)" und "halt" abzugewöhnen.
In jedem Fall muß vorher in einem kompletten Durchgang zuhause ausprobiert werden, ob man mit der Zeit auskommt, die zur Verfügung steht. Für verbrauchte Zeit hat man normalerweise kein sicheres Gefühl. Sonst ist das Referat nachher entweder
a. ein Dokumentationspapier,
b. ein Thesenpapier, wenn
In jedem Falle müssen solche Seminarpapiere unbedingt enthalten
Eine gute und eigentlich immer einzuplanende Orientierung für die
ZuhörerInnen ist eine Folie mit der Gliederung des Referats, die jedesmal
bei Beginn eines neuen Abschnitts aufgelegt wird, um den Gesamtaufbau des
Referats ins Gedächtnis zu rufen.
Am Anfang des Referats muß eine klare Inhaltsübersicht gegeben werden, die die einzelnen Abschnitte des Vortrags erläutert und den logischen Zusammenhang der Teile darstellt. Auf diese Gliederung sollte man sich während des Referats immer wieder beziehen (s.o. unter Hilfsmittel).
Oft ist es gut, mit einem oder mehreren Beispielen zu beginnen, die das Problem plausibel machen. Denselben Zweck können "kernige" Literaturzitate erfüllen. Spätestens danach muß man aber die spezifische Stellung des Referats im Seminarzusammenhang darstellen und den weiterführenden Sinn der eigenen Ausführungen für den Fortlauf des Seminars kennzeichnen. Wenn das nicht ganz klar ist, vorher den Seminarleiter fragen, was er sich so gedacht hat... .
Probleme, die bei der Abfassung des Referats entstanden sind, können nur , wenn sie inhaltlicher Natur und vielleicht fachtypisch waren, im Referat genannt und kurz besprochen werden. Die generelle Aussage, daß das Referat so schwierig war und man deshalb manches nicht verstanden hat oder vielleicht nicht alles richtig referieren kann, gilt entweder für jedes Referat oder zeigt den Teilnehmern, daß man sich nicht früh genug oder gut genug vorbereitet hat.
Wichtige Termini, Fach- und Fremdwörter müssen vorher eindeutig definiert werden (evtl. auf einer Folie zusammenstellen). Diese Definitionen müssen nicht unbedingt in Beton gegossene (dann meist unverständliche) Fachweisheiten sein, sondern dürfen durchaus Arbeitsdefinitionen für dieses Referat sein, wenn man die Vereinfachungen in der eigenen Definition begründen kann.
Bei Zitaten (aus Büchern, Zeitschriften, etc.) muß die Quelle genannt werden, damit andere den Wert des Zitats einschätzen und es ggf. nachlesen können (Über die Zitiertechnik s. Hausarbeits-Papier).
Was macht man mit Zwischenfragen und ausufernden Diskussionen während des Vortrags? Man kann vorweg darum bitten, während des Vortrags nur Verständnisfragen zu stellen und alle weiteren Nachfragen (zu diesen) auf die Diskussion nach dem Vortrag verschieben. Wenn es paßt, kann man auch auf einen späteren Abschnitt des Vortrags verweisen, in dem diese Frage behandelt wird (oder bei dem man diese Frage aufgreift). In hartnäckigen Fällen ist es nicht unhöflich, wenn man die Zuhörer vor die Alternative stellt, entweder jetzt bei dieser Frage zu bleiben mit der Konsequenz, daß man das weitere Referat nicht mehr vortragen kann, oder den Punkt nach dem Vortrag im Zusammenhang zu diskutieren. Meist wirkt das.
Es ist ratsam, zum Abschluß nicht nur die direkt benutzte und zitierte Literatur zu nennen, sondern auch weiterführende Titel, damit Interessenten nicht mit der Suche von vorn anfangen müssen.
Am Ende eines Referates sollten die Kernaussagen noch einmal in Form von Thesen oder einer Zusammenfassung herausgestellt werden. Das kann der Ansatzpunkt für eine Diskussion sein oder nur dem besseren Behalten der Ergebnisse dienen.
Hinweis zur Zeiteinteilung: Wenn man die Uhr im Blick behält und sich vorher ungefähr klar geworden ist, welche Teile des Referats zu welcher Zeit "abgehakt" sein müssen, dann kommt man zeitlich nicht ins Gedränge und für eine Diskussion bleibt auch wirklich Zeit.
Dieser Text hat die Größe
12 pt in der Schriftart Helvetica, ist auf dem Papier ganz gut lesbar,
aber für Folien viel zu klein!!! Auf einer Folie kann man ihn nur
mit Opernglas richtig lesen, besonders wenn noch Subskripte und Superskripte
vorkommen.
Dieser Text hat die Größe 14 pt in der Schriftart Helvetica und ist insgesamt ganz gut lesbar, wenn man ihn auf dem Papier vor sich sieht. Auf einer Folie ist er immer noch viel zu klein, besonders wenn noch Subskripte und Superskripte vorkommen.
Dieser Text hat die Größe 18 pt in der Schriftart Helvetica und ist gut lesbar, wenn man ihn auf dem Papier vor sich sieht und auf einer Folie, auch wenn noch Subskripte und Superskripte vorkommen. Diese Einstellung, eher noch die Größe 20 pt ist mit Recht oft Folienstandard. Manchmal heißt diese Schrift auch Arial.
Der hier aufgeschriebene Text hat die Größe 12 pt in der Schriftart Geneva und ist insgesamt ganz gut lesbar, wenn man ihn auf dem Papier vor sich sieht. Auf einer Folie ist er viel zu klein!!!
Der hier aufgeschriebene Text hat die Größe 14 pt in der Schriftart Geneva und ist auf Papier natürlich ganz gut lesbar, auf er Folie aber zu klein!!!
Der hier aufgeschriebene Text hat
die Größe 18 pt in der Schriftart Geneva und ist gut lesbar,
wenn man ihn auf dem Papier vor sich sieht und auf einer Folie, auch wenn
noch Subskripte und Superskripte vorkommen. Diese Einstellung oder 20 pt
ist mit Recht oft Folienstandard.
Schriften wie Times oder Palatino sind wegen der Serifen in jedem Falle auch in dieser Größe von 18 pt wenig geeignet.