"Das Postulat der Explizitheit für den Fachsprachengebrauch". In: L. Hoffmann/ H. Kalverkämper/H.E.Wiegand: Fachsprachen. Ein Internationales Handbuch zur Fachsprachenforschung und Terminologiewissenschaft. (Handbücher der Sprach- und Kommunikationswissenschaft). Band 1. Berlin 1998. S. 383 - 390.

Abstract:

Explizitheit ist eine Folge des Bedürfnisses nach Genauigkeit in den Fachsprachen.

Beispiel: Er ist fertig

Diese Äußerung ist stark implizit, denn sie läßt (in der hier aufgeschriebenen Umgebung) kein definites Verstehen eines Leser (genau dieser Zeile) darüber zu, wer den Satz gesprochen hat und mit was der Sprecher fertig ist oder zu welchem Zweck der Satz geäußert wurde. Explizit ist der Satz dann, wenn wir diese Information hinzusetzen: Chemiker A sagt während eines gemeinsam durchgeführten Versuchs zu dem wartenden Chemiker B, daß er fertig sei, wodurch er anzeigt, daß der Tiegel die von B für dessen Versuch gewünschte Temperatur erreicht hat.

Ist man dagegen Teilnehmer oder Zeuge der in dem expliziten Text geschilderten Szene, so ist der erste, implizite Text vollständig und angemessen dagegen der Zweite kommunikativ stark abweichend, da er fast nur Dinge nennt, die allen Beteiligten bereits bekannt sind.

Explizitheit kann keine isolierte und absolute Forderung an Fachkommunikation bei jeder der Vorkommensweisen von Fachsprache sein, sondern eine kontextuell gebundene Forderung, die besonders bei abstrakter Kommunikation, d.h. solcher mit großer räumlicher oder zeitlicher Dilation (v.Hahn 1983, 78f) eine Rolle spielt.

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