Studienorganisation

Zeitliche Strukturierung

Die stärkere Schematisierung des Studiums erfordert auch eine besser strukturierte Studienorganisation als bislang, damit die erwünschte Wahlfreiheit für die Studierenden auch praktisch gegeben ist. Entsprechend wird es erforderlich sein, zeitliche Gestaltungsfreiheit auf Seiten der Lehrenden einzuschränken. Für Studierende und Lehrende sollte eine starke "Zerstückelung" der Arbeitszeit vermieden werden.

Beispielsweise könnte die Woche so organisiert werden, dass es zwei Tage gibt, an denen die Module des Pflichtbereiches und des Vertiefungsbereiches stattfinden und zwei Tage an denen die Module des Wahlpflichtbereiches stattfinden. Übungen könnten jeweils an allen vier Tagen möglichst kollisionsfrei angeboten werden. Der fünfte Wochentag ("Projekttag") ist Projekten vorbehalten. Darüber hinaus sollten Veranstaltungen möglichst so angeboten werden, dass sie völlig synchron oder überlappungsfrei liegen. Auf die Weise wird den Studierenden ein hohes Maß an tatsächlicher Wahlfreiheit garantiert.

Projekte könnten auch auf das Sommersemester beschränkt werden. Die Beschränkung auf das Sommersemester erscheint sinnvoll, weil das Wintersemester durch die Weihnachtspause unterbrochen ist und weil die Sommersemesterferien länger sind als die Wintersemesterferien und damit besser für den Abschluss/ Nacharbeit des Projektes geeignet ist.

Mitnutzung der vorlesungsfreien Zeit

Rechnet man mit 30 Zeitstunden pro Leistungspunkt, dann führt dies zu einer nicht akzeptablen Belastung der Studierenden in der Semesterzeit. Daher ist es erforderlich, die vorlesungsfreie Zeit mit zu nutzen. Dies kann in Form von Kompaktveranstaltungen geschehen, so wie das bereits oben angedacht ist. Es sollte aber auch überlegt werden, wie es Studierenden systematisch erleichtert werden kann, in der vorlesungsfreien Zeit Module vorzubereiten. Eine Nachbereitung ist deshalb schwierig, weil die Prüfung unmittelbar am Semesterende stattfindet.

Eine einfache Lösung ist es, in den Modulbeschreibungen Hinweise auf Lernmaterialien zu geben, die vorbereitend zu bearbeiten sind. Im Fall von Seminaren ist es auch denkbar, einen ersten Termin bereits in der vorlesungsfreien Zeit zu vereinbaren, damit Seminararbeiten bereits in der vorlesungsfreien Zeit erstellt werden können. Die Konsequenz solcher Maßnahmen ist, dass die Studierenden schon deutlich früher als bislang ihren Studienplan zusammenstellen müssen und dass die Lehreplanung deutlich früher stehen muss.

Die systematische Mitnutzung der vorlesungsfreien Zeit ist ein neues Element, das die bislang schon unregelmäßig angebotenen Kompaktveranstaltungen systematisiert. Dadurch wird für Studierende und Lehrende das Semester entlastet und die Zeit, die nach der alten Studienordnung insbesondere für die Prüfungsvorbereitung genutzt wurde, wird ausgenutzt. Die vorlesungsfreie Zeit sollte dabei immer zu dem vorangehenden Semester gezählt werden, um die Studienplanung für die Studierenden zu erleichtern.

Zu bedenken ist bei der Mitnutzung der vorlesungsfreien Zeit, dass Studierenden und Lehrenden langfristig planbare Urlaubgszeit zur Verfügung steht. Es erscheint daher sinnvoll, möglichst die Schulferien generell veranstaltungsfrei zu halten. Sollte das terminlich nicht passen, so sollten Zeiten im gleichen Umfang mit möglichst großer Überlappung mit den Schulferien veranstaltungsfrei gehalten werden. Diese Zeiten sollten mindestens ein Jahr im voraus bekannt sein.

Modulbelegung

Da jedes Modul mit einer Leistungsbewertung abgeschlossen wird, können die Belegungen von Modulen kontrolliert werden. Damit verbunden ist eine höhere beiderseitige Verbindlichkeit (s.o.) sowie eine effizientere Nutzung der Ressourcen, insbesondere Lehrkapazität, des Fachbereiches.

Es wird ein zweistufiges Anmeldesystem vorgeschlagen: Studierende müssen sich ca. zwei Monate vor Beginn des Semesters für eine Veranstaltung voranmelden. Sie dürfen nur an Veranstaltungen teilnehmen, für die sie sich vorangemeldet haben. Die Voranmeldung dient dazu, der Lehrplanung einen ersten Eindruck vom Raumbedarf und Interesse der Studierenden zu geben. Bei begrenzter Teilnehmerzahl von Veranstaltungen (Übungen, Seminare, Projekte) werden nach fairen Kriterien die Plätze vergeben, andere kommen auf eine Warteliste. Veranstaltungen mit zu geringem Interesse (<10 Teilnehmer) werden abgesagt und die Lehrkapazität anderweitig verwendet. Außerdem können die Lehrenden die (potenziellen) Teilnehmer über Vorleistungen und ggf. Vorbereitungstermine informieren.

Eine verbindliche Anmeldung zu einem Modul erfolgt spätestens in der dritten Semesterwoche. Nur wer ein Modul verbindlich belegt, kann an der Prüfung teilnehmen. Die Nicht-Teilnahme an der Prüfung würde als "nicht-bestanden" gewertet, wenn keine schwerwiegenden Gründe nachgewiesen werden.

Es ist wünschenswert, das Verhältnis von vorangemeldeten zu verbindlich angemeldeten Modulen auf 4:3 zu begrenzen.

Es ist zu überlegen, den Anmeldeprozess informationstechnisch zu unterstützen. Wäre das mit Flexnow möglich?

Informiertere Studienplanung

Die größere Wahlfreiheit erfordert eine informierte Studienplanung. Dafür ist es insbesondere notwendig, in den Modulbeschreibungen die Voraussetzungen für die Teilnahme an einem Modul transparenter zu machen als bisher. Das kann nicht nur in der Form von Modulen erfolgen, die vorausgesetzt werden, sondern sollte vielmehr eine Beschreibung von erwarteten Kenntnissen sein. Die Studierenden können dann selbst entscheiden, ob sie sich die Teilnahme zutrauen.

Eine besondere Bedeutung kommt den Voraussetzungen am Beginn des Studiums zu. Viele Studierende beklagen sich, dass diese oftmals nicht transparent sind. So werden beispielsweise Programmierkenntnisse derzeit explizit nicht verlangt, sind aber praktisch notwendig für ein erfolgreiches Studium. Auch hier ist ein entsprechendes Informationsangebot anzubieten, das für Studieninteressierte verständlich ist.

Studiengangsplaner/in

Die vielfältigen Möglichkeiten machen eine sorgfältigere Lehr- und Studienplanung als bislang erforderlich. Es wäre wünschenswert, eine Stelle im Fachbereich zu schaffen, die Lehrplanung, Veranstaltungsanmeldung, Informationsangebot etc. koordiniert, da der Fachbereichsplaner dies alleine nicht leisten kann.

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