In der generativen Linguistik wird heutzutage von einem binären
Syntaxschema ausgegangen. Weiterhin ist es nicht möglich, genau die
Sätze einer Sprache durch kontextfreie Grammatiken o. Ä. darzustellen;
deswegen geht man davon aus, daß Baumtransformationen stattfinden
müssen. Für unsere Zwecke ist es jedoch vollkommen ausreichend,
uns auf kontextfreie Grammatiken zu beschränken.
Hierbei sind die Kongruenzbedingungen in eckigen Klammern dargestellt.
Eine kontextfreie Grammatik, die diesen Satz erzeugt (ohne Kongruenzbedingungen) wäre dann:
S -> NP VP
VP -> V NP NP
NP -> DET N
NP -> Pron
DET -> "die"
DET -> "ein"
N -> "Oma"
N -> "Buch"
Pron -> "ihm"
V -> "gibt"
Die im weiteren verwendete Notation (ohne S-Knoten):
Der gleiche Satz sieht in der CD-Grammatik folgendermaßen
aus:
Die Knotenlabel stehen hierbei für die Wortkategorien. Dabei wurden folgende Subsumptionsbeziehungen verwendet:
np -> n
np -> pers_pron
det -> det
vp -> v_fin
Verwendete Regeln:
CID_HARD_ROOT
CID_HARD_VFINLABEL
CID_HARD_DETLABEL
CID_HARD_SUBJLABEL
CID_HARD_DOBJLABEL
CID_HARD_IOBJLABEL
CID_HARD_NEED_DET
CID_HARD_NEEDSUBJ
...
Unter "violations" angegebene Präferenzregeln:
{X:SYN} : CID_PREF_CASE2 : 0.992 :
exists(X@case) -> X@case = dat;
{X:SYN} : CID_PREF_CASE3 : 0.993 :
exists(X@case) -> X@case = acc;
{X:SYN} : CID_PREF_GENDER2 : 0.998 :
exists(X@gender) -> X@gender = neutr;
Man kann an diesen Regeln sehen, daß Akkusativ gegenüber
Dativ bevorzugt wird.
-> Kasus und Genus werden anhand von Präferenzregeln ermittelt.
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KarinColsman - 18 Jan 2002